Sonnenstürme der jüngeren Vergangenheit hatten bisher auf GNSS-Positionierung keine großen Auswirkungen in Österreich. Für den Mai 2024 und speziell während der Muttertagsstürme gab es bei österreichischen Provider (e.g. APOS Real Time) keine Aufzeichnungen, die auf erhöhte Störungen in diesem Zeitraum hinweisen.
Störungen, vor allem jene, die die Ionosphäre betreffen, wirken sich bei satellitenbasierten RTK-Messungen erfahrungsgemäß stärker in der Wintersaison aus, ansteigend im Herbst und wieder abklingend im Frühling.
Diese Störungen können unter anderem den GNSS-Signalempfang auf der Seite der Kundinnen und Kunden aber auch z.B. die APOS-Korrekturdatenbereitstellung beeinflussen. Auswirkungen auf die Messungen können längere Fixierungszeiten und eine größere Streuung in der Koordinatenqualität sein.
Als weitere Illustration sei erwähnt, dass in der Literatur über Ungenauigkeiten von GNSS-Ergebnissen auch im Mai 2024 berichtet wird [2], wie Abbildung 1 zeigt
Abbildung 1: Vertikaler Fehler von GNSS-Ergebnissen. Der typische Bereich von +- 4 cm wird am Tag 131 des Jahres 2024 überschritten, mit einem Fehler von etwa 8 cm (Figure 5 in [2],).
Referenzen:
[2] Park, J., Spogli, L., Azeez, A., Alfonsi, L., Cesaroni, C., Romano, V., & Akande, A. (2025). The impact of Mother’s Day Storms in May 2024 on Precise Point Positioning at mid-latitudes. Annals of Geophysics, 68(2), A214. https://doi.org/10.4401/ag-9161
Mögliche Maßnahmen
Während der Muttertagsstürme kam es zu keinen aktiven Maßnahmen. Bei entsprechenden Informationsflüssen können Maßnahmen in der Planung von Feldmessungen getroffen werden, sowie gewisse Qualitätskriterien nach bereits erhobenen Messungen zu erstellen.