
Zur Kalibrierung hochsensibler Magnetfeld-Messgeräte, die später im Weltraum wichtige Analysen verrichten werden, befinden sich 3 Meter hohe Spulen am Conrad Observatorium. Derzeit werden in diesem gemeinsam von ÖAW und ZAMG errichteten Spulen System Magnetometer für das Projekt JUICE getestet. JUICE (JUpiter ICy moon Explorer) ist die erste Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA ins äußere Sonnensystem. Dabei werden insbesondere die drei größten Monde des Jupiters untersucht: Kallisto, Europa und Ganymed. Der Start ist für 2023 geplant.
Die Möglichkeit, Gravitationsfelder von kleinen Massen und bei kleinen Abständen zu vermessen eröffnet neue Möglichkeiten zur Erforschung der Gravitationsphysik. In diesem Bereich erwarten manche Wissenschaftler, im Verhalten der Schwerkraft Spuren von dunkler Materie oder dunkler Energie zu finden, die für die Entstehung unseres jetzigen Universums maßgeblich verantwortlich sein könnten. Die Wiener Forscher interessiert vor allem die Schnittstelle zur Quantenphysik. Kann man die Masse klein genug machen, dass Quanteneffekte eine Rolle spielen können?
Mit dem Begriff „Space Weather (Weltraumwetter)“ wird allgemein der Zustand des erdnahen Weltraums und der oberen Atmosphäre der Erde bezeichnet. Weltraumwetter wird hauptsächlich durch die Sonne bestimmt und man spricht bei auftretenden Phänomenen oft auch von Sonnenstürmen. Die Interaktion zwischen Wolken geladener Partikel im Sonnenwind und dem geomagnetischen Feld führt zu geomagnetischen Stürmen.
Weltraumwetter hat bei extremen Ereignissen Auswirkungen auf technologische Systeme auf der Erdoberfläche.
Variationen des Erdmagnetfeldes in Raum und Zeit umfassen einen weiten Bereich von Größenordnungen. Starke Änderungen der geomagnetischen Feldstärke auf zehn bis hundertjährigen Zeitskalen, welche vom äußeren Erdkern ausgehen, sind von entscheidender Bedeutung für unsere Infrastruktur sowie lebende Organismen, da sie die Abschirmstärke gegen energetische kosmische Teilchen beeinflussen. Im Rahmen des FWF-Projekts „Filling Critical Archeomagnetic Data Gaps“ (P 36496) werden zwei Perioden, die durch außerordentlich starke Feldstärkevariationen gekennzeichnet sind, mit neuen Aufzeichnungen aus Mitteleuropa untersucht.

Die Untersuchung des Auftretens, der Morphologie und der Folgen von Erdmagnetfeldumkehrungen ist das primäre Ziel dieses Projekts. Im Rahmen eines FWF-Antrags (P30523-N29) untersuchten wir geomagnetische Zustände während Feldumkehrungen an drei Standorten: in der Steiermark (Österreich), São Nicolau (Cabo Verde) und St. Helena.

Terralla ist ein Kunstprojekt um den Klängen des Erdmagnetfelds zu lauschen. Terella verwendet Live-Daten von geomagnetischen Observatorien, unter anderem dem Conrad Observatorium, und verwandelt diese in Musik. Kopfhörer sind sehr zu empfehlen. Weitere Details finden sie hier: http://geomagneticmusic.net/

Starlink ist ein Satellitennetzwerk, welches von der Firma SpaceX betrieben wird und zukünftig weltweiten Internetzugang zur Verfügung stellt. Seit 2020 befindet sich das System im beta-Test. 2021 habe ich mich als Tester für das nun auch in in mittleren Breiten verfügbare System beworben. Als geophysikalischer Observator interessiert mich, ob uns ein solches System bei der Übertragung unserer "OpenData" Erdbeobachtungsdaten, insbesondere von abgelegenen Standorten helfen kann und ob die Bandbreite für Fernzugriffe und -wartungen geeignet ist.